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Beratungen über erstes EU-weit gültiges Bio-Siegel

Ein neues Bio-Siegel soll Käufern von Öko-Lebensmitteln künftig EU-weit gültige Mindeststandards garantieren. Die Agrarminister einigten sich am Dienstag in Luxemburg auf eine Neufassung der EU-Öko-Verordnung. Das Logo soll von 2009 an Produkte kennzeichnen, die zu mindestens 95 Prozent biologisch erzeugt wurden.

Nationale Qualitätszeichen wie das sechseckige deutsche Signet sowie bestehende Branchenzeichen von Ökolandbau-Verbänden wie Naturland oder Demeter werden ergänzt. Agrarpolitiker und Verbraucherschützer warnten vor einer Verwässerung der Qualitätsstandards und einer Verunsicherung der Verbraucher.

Die bisherigen EU-Öko-Standards würden "deutlich verschlechtert", sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Ulrike Höfken. So würden die "klaren Verbotsvorschriften beim Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide" aufgehoben. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU), derzeit Vorsitzender des Agrarministerrats, mache "mit seinem Vorgehen den boomenden Öko-Markt kaputt".

Im Kreuzfeuer der Kritik steht eine Toleranzgrenze von 0,9 Prozent für genetisch modifizierte Organismen, die unabsichtlich, etwa durch Pollenflug, Pflanzen verunreinigen könnten. Brüssel erhofft sich von der Überarbeitung der EU-Öko-Verordnung aus dem Jahr 1991 angemessene Mindeststandards, ohne den boomenden Sektor mit zu hohen Auflagen zu bremsen.

Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel soll bis Ende des Jahres konkrete Umsetzungsvorschläge machen. Dabei soll auch das ursprünglich vorgeschlagene Signet - eine grüne Ähre, umgeben von EU-Sternen - überarbeitet werden.
 

 

 

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